1. Automatisierte Überprüfung möglich
Global Code
Typische Herausforderung
Webseiten enthalten oft fehlerhaften oder nicht semantischen HTML-Code, was dazu führt, dass Screenreader Inhalte falsch interpretieren oder wichtige Elemente gar nicht erreichen.
Warum diese Herausforderung gelöst werden sollte
Nur valider und semantischer Code stellt sicher, dass assistive Technologien die Inhalte korrekt wiedergeben können. Ohne ihn können zentrale Informationen für Nutzer:innen unzugänglich bleiben.
Verbesserungsvorschlag
Nutzen Sie Tools wie den W3C Validator und strukturieren Sie den Code mit semantischen HTML5-Elementen wie , oder .
Controls (Buttons & Links)
Typische Herausforderung
Buttons oder Links enthalten oft allgemeine Texte wie “Hier klicken” oder besitzen keinen sprechenden Namen, was ihre Funktion für Screenreader unklar macht.
Warum diese Herausforderung gelöst werden sollte
Nutzer:innen müssen den Zweck eines Elements auch außerhalb des Kontextes erkennen können. Ohne klare Beschriftungen ist eine Bedienung mit assistiven Technologien nahezu unmöglich.
Verbesserungsvorschlag
Verwenden Sie aussagekräftige Linktexte wie “Produktdatenblatt als PDF herunterladen” statt “Hier klicken”.
Forms (Formulare)
Typische Herausforderung
Formulare enthalten keine oder unzureichende Beschriftungen, nutzen Platzhalter statt Labels und geben keine oder unzugängliche Fehlermeldungen aus.
Warum diese Herausforderung gelöst werden sollte
Barrierefreie Formulare ermöglichen es allen Nutzer:innen, Informationen korrekt einzugeben und Fehler selbstständig zu korrigieren. Ohne korrekt verknüpfte Labels und zugängliche Hinweise ist dies nicht möglich.
Verbesserungsvorschlag
Verwenden Sie immer -Elemente, die mit den Eingabefeldern per for-Attribut verknüpft sind, und stellen Sie Fehlermeldungen mittels ARIA live regions bereit.
Images (Bilder)
Typische Herausforderung
Bilder auf Webseiten werden häufig ohne Alternativtext eingebunden oder enthalten irrelevante Beschreibungen, was sie für blinde Nutzer:innen unzugänglich macht.
Warum diese Herausforderung gelöst werden sollte
Alternativtexte sind für Screenreader die einzige Möglichkeit, bildliche Inhalte zu erfassen. Fehlende oder falsche Alt-Texte bedeuten, dass wichtige Informationen nicht übermittelt werden.
Verbesserungsvorschlag
Versehen Sie jedes inhaltlich relevante Bild mit einem sinnvollen alt-Attribut; dekorative Bilder sollten mit alt=”” gekennzeichnet werden.
Tables (Tabellen)
Typische Herausforderung
Tabellen werden häufig ohne semantische Auszeichnung erstellt, zum Beispiel fehlen -Elemente oder die Beziehung zwischen Datenzellen und Überschriften ist nicht korrekt ausgezeichnet.
Warum diese Herausforderung gelöst werden sollte
Nur korrekt ausgezeichnete Tabellen erlauben es Nutzer:innen mit Screenreader, die Beziehung zwischen Zeilen- und Spalteninhalten zu verstehen. Ohne diese Struktur bleibt der Informationsgehalt unzugänglich.
Verbesserungsvorschlag
Nutzen Sie für Tabellenüberschriften und definieren Sie das scope-Attribut (z. B. scope=”col”) zur eindeutigen Zuordnung.
Farbkontrast
Typische Herausforderung
Texte oder UI-Elemente haben einen zu geringen Kontrast zum Hintergrund oder Informationen werden nur farblich unterschieden.
Warum diese Herausforderung gelöst werden sollte
Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen oder Farbenblindheit können Inhalte nur dann erfassen, wenn Kontraste ausreichend stark sind und Informationen nicht ausschließlich über Farbe vermittelt werden.
Verbesserungsvorschlag
Prüfen Sie mit Tools wie dem WCAG Contrast Checker, ob Text mindestens den Kontrastwert 4.5:1 erfüllt, und setzen Sie zusätzlich Symbole oder Texte zur Farbunterscheidung ein.
2. Manuelle Überprüfung notwendig
Keyboard (Tastaturbedienung)
Typische Herausforderung
Einige Website-Elemente lassen sich nicht mit der Tastatur erreichen oder haben keine sichtbare Fokusanzeige, was die Navigation für Menschen ohne Maus erheblich erschwert.
Warum diese Herausforderung gelöst werden sollte
Viele Menschen mit motorischen Einschränkungen oder Sehbehinderung verwenden ausschließlich die Tastatur. Ohne durchgängige Tastaturbedienung bleibt ihnen die Nutzung wesentlicher Inhalte und Funktionen verwehrt.
Verbesserungsvorschlag
Testen Sie die komplette Website mit der Tabulatortaste und stellen Sie sicher, dass alle interaktiven Elemente einen klar sichtbaren Fokus erhalten.
Content (Inhalte)
Typische Herausforderung
Viele Texte auf Websites sind für Menschen mit kognitiven Einschränkungen schwer verständlich, da sie unnötig kompliziert formuliert sind oder Fachjargon verwenden. Zudem fehlen häufig klare Strukturen mit Überschriften, Absätzen und Listen.
Warum diese Herausforderung gelöst werden sollte
Barrierefreie Inhalte ermöglichen es allen Menschen, Informationen selbstständig zu erfassen. Eine klare Sprache und strukturierte Inhalte unterstützen insbesondere Menschen mit Lernschwierigkeiten oder eingeschränktem Leseverständnis.
Verbesserungsvorschlag
Nutzen Sie kurze, aktive Sätze, vermeiden Sie Fachbegriffe und gliedern Sie Texte mit Zwischenüberschriften und Listen.
Headlines (Überschriften)
Typische Herausforderung
Auf vielen Seiten wird die Überschriftenhierarchie nicht eingehalten, zum Beispiel wird nach einer direkt eine verwendet. Dadurch können Screenreader-Nutzer:innen die Struktur der Seite nur schwer erfassen.
Warum diese Herausforderung gelöst werden sollte
Eine korrekte Überschriftenstruktur erleichtert die Orientierung auf der Seite. Nutzer:innen mit assistiven Technologien können Inhalte schneller erfassen und überspringen, wenn die Hierarchie nachvollziehbar ist.
Verbesserungsvorschlag
Setzen Sie Überschriften logisch ein (z. B. → → ) und vermeiden Sie Hierarchiesprünge.
Lists (Listen)
Typische Herausforderung
Informationen, die als Liste präsentiert werden, sind visuell zwar als solche erkennbar, aber technisch nicht korrekt mit oder ausgezeichnet.
Warum diese Herausforderung gelöst werden sollte
Die korrekte semantische Auszeichnung von Listen ermöglicht Screenreader-Nutzer:innen, Beziehungen zwischen Inhalten zu verstehen. Ohne sie gehen diese Informationen verloren.
Verbesserungsvorschlag
Nutzen Sie HTML-Listen-Elemente für Aufzählungen statt rein visueller Formatierung mit Absätzen oder Bindestrichen.
Media (Audio & Video)
Typische Herausforderung
Audio- und Videoinhalte werden ohne Untertitel, Transkripte oder Audiodeskriptionen bereitgestellt. Zudem fehlen oft Steuerungsmöglichkeiten.
Warum diese Herausforderung gelöst werden sollte
Nutzer:innen mit Hör- oder Sehbehinderungen benötigen alternative Darstellungen von Medieninhalten, um diese verstehen zu können. Untertitel, Transkripte und Beschreibungen sind deshalb essenziell.
Verbesserungsvorschlag
Stellen Sie für alle Video- und Audioinhalte Untertitel und Transkripte bereit und sorgen Sie für eine steuerbare Wiedergabe (Play, Pause, Lautstärke).
Appearance (Darstellung)
Typische Herausforderung
Bei vergrößerter Textdarstellung brechen Layouts, Inhalte überlappen oder werden abgeschnitten.
Warum diese Herausforderung gelöst werden sollte
Viele Nutzer:innen mit Sehbehinderungen nutzen Zoom- oder Vergrößerungsfunktionen. Die Darstellung muss auch bei 200% Zoom lesbar und navigierbar bleiben.
Verbesserungsvorschlag
Nutzen Sie relative Schriftgrößen in rem/em und testen Sie Seiten mit Textzoom bis 200% (z. B. im Browser oder mit Screen-Magnifiern).
Mobile & Touch
Typische Herausforderung
Klick- oder Touchziele sind zu klein oder liegen zu dicht beieinander, was die Bedienung erschwert.
Warum diese Herausforderung gelöst werden sollte
Personen mit motorischen Einschränkungen oder Nutzer:innen von Mobilgeräten brauchen ausreichend große und gut platzierte Bedienelemente, um Aktionen ausführen zu können.
Verbesserungsvorschlag
Gestalten Sie Bedienelemente mindestens 48×48 Pixel groß und sorgen Sie für ausreichend Abstand zwischen klickbaren Flächen.
Animation
Typische Herausforderung
Bewegte oder blinkende Inhalte lassen sich nicht pausieren oder abschalten und können unkontrolliert abgespielt werden.
Warum diese Herausforderung gelöst werden sollte
Bestimmte Animationen können zu gesundheitlichen Beschwerden führen, etwa bei Epilepsie oder vestibulären Störungen. Nutzende müssen Animationen kontrollieren oder deaktivieren können.
Verbesserungsvorschlag
Nutzen Sie das prefers-reduced-motion-CSS-Media-Feature und bieten Sie die Möglichkeit, Animationen manuell zu stoppen oder zu pausieren.