Zu Beginn Ihrer Website-Konzeption sollten Sie Ihre Ziele definieren. Aus Umfragen unter Gründern sowie aus unserer täglichen Praxis wissen wir, dass die meisten Website-Betreiber ähnliche Wünsche an ihren Internetauftritt haben.
Typische Ziele für den Betrieb einer Website sind:
- Bekanntheit erlangen/Image aufbauen
- Neukunden(-kontakte) gewinnen
- Dienstleistungen oder Produkte verkaufen
- Mitarbeiter oder Partner finden
- Public Relations
Grundüberlegungen zur Website-Konzeption – auch für Gründer & StartUps
Bevor Sie mit der Konzeption und Umsetzung Ihrer Website beginnen, sollten Sie die folgenden zentralen Fragen beantworten:
- Was sind Ihre Motivation & Ziele?
- Welche Botschaft bzw. Informationen möchten Sie vermitteln?
- Wer sind Ihre Zielgruppen?
- Welche Erwartungen hat Ihre Zielgruppe und welche Medien nutzt sie?
- Welchen Bedarf hat Ihre Zielgruppe?
Sie sollten dabei immer die beiden zentralen Fragen im Hinterkopf behalten:
- Was wollen Sie erreichen?
- Womit verdienen Sie Geld?
Selbst wenn Ihr Internetauftritt nicht primär als Online-Shop oder reines E-Commerce-Projekt geplant ist, sind die primären Aufgaben Ihrer Website:
- Auffindbarkeit schaffen
- Traffic erzeugen
- Leads & Umsatz generieren
Denn ohne Auffindbarkeit werden Sie nur wenige Besucher haben – außer Sie investieren massiv in Werbung. Erst wenn Ihr Internetauftritt viel Traffic erzeugt, werden ausreichend interessierte Besucher auf die Website kommen, die Sie in (künftige) Kunden verwandeln können.
Mit welcher Website-Strategie erreichen Sie diese Ziele?
Von allen Faktoren, die zum Erfolg Ihres Internetauftritts beitragen, sind drei besonders hervorzuheben:
- Suchmaschinen-Optimierung (SEO) – technisch und redaktionell
- Gut erschlossene, relevante Inhalte – machen Sie Ihre Website attraktiver für Besucher
- Attraktives Angebot & „Calls to Action“ (CTAs) – fordern Sie Ihre Besucher zu konkreten Handlungen auf
Vorbereitung & Analysen
Nicht jeder Unternehmer kann ein Produkt im Markt erfolgreich platzieren, wenn es dafür keinen Bedarf gibt, wie es z.B. Apple bei der Markteinführung des iPhone geschafft hat. Hätte man potenzielle Kunden damals im Vorfeld gefragt, ob sie ein Telefon ohne Tasten wollen, wäre das iPhone wohl nie Realität geworden. Wenn Sie Ihre Leistungen und Produkte erfolgreich im Markt platzieren wollen, ist es sicher sinnvoll, zunächst den Bedarf zu ermitteln. Daher sollten Sie sich auch zu Beginn der Konzeption und Entwicklung Ihres Internetauftritts fragen: Wonach suchen Ihre Kunden? Denn daraus ergibt sich direkt die zweite wichtige Frage: Was sind Keywords?
Exkurs: Was sind Keywords?
- Keywords sind Begriffe, nach denen Menschen in Suchmaschinen suchen
- Keywords sind die Fokus-Themen, zu denen Sie Inhalte publizieren
- Keywords sind die Begriffe, zu denen Ihre Inhalte bei Suchmaschinen ranken
- Keywords sind die Begriffe, zu denen Sie Werbung schalten
- Sie können Keywords nicht einfach in die Website eintragen, damit Google Ihre Website zu diesen Themen auf Platz eins listet!
Am Beispiel einer Google-Suche nach dem Begriff „Rahmengenähte Schuhe“ zeigen wir verschiedene Fälle, in denen Keywords sichtbar bzw. wirksam werden:
- „Rahmengenähte Schuhe“ ist das Keyword der Suche.
- Es werden Google Ads Anzeigen eingeblendet, die zu dem Keyword „Rahmengenähte Schuhe“ geschaltet werden.
- Über Google Shopping werden Produkte beworben, die zum Keyword „Rahmengenähte Schuhe“ passen.
- Als organische Treffer zum Keyword „Rahmengenähte Schuhe“ listet Google hier Fundstellen in Websites sowie Ergebnisse der Bildersuche auf.
Google Treffer-Seite:
Doch wie entscheidet Google, welche Webseiten zu einem Keyword in der organischen Suche ranken? Derzeit sind ca. 200 Faktoren des Google-Algorithmus bekannt. Zu den wichtigsten Faktoren für eine gute Position in den organischen (nicht käuflichen) Google Treffern zählen:
- Der Titel muss das Keyword enthalten
- Auch die URL sollte das Keyword beinhalten, möglichst weit links, am besten im Domain-Namen
- Im Inhalt kommt das Keyword in adäquater Häufigkeit und im Umfeld thematisch passender Begriffe vor
- Zwischenüberschriften enthalten das Keyword ebenso wie Dateinamen, Title- und Alt-Tags an Bildern
- Im Ankertext im Backlink ist das Keyword enthalten
Die Website-Konzeption – für StartUps und Gründer ebenso wie für etablierte Unternehmen – beinhaltet daher auch die Planung, wo und wie Keywords in der Website verwendet werden:
Im Beispiel kommt das Keyword „Rahmengenäht“ u.A. vor in der URL, im Title, in der Überschrift (H1), in Bildtiteln, im Fließtext und in Zwischenüberschriften. Durch den richtigen Einsatz von Begriffen teilt man nicht nur Google, sondern auch den menschlichen Besuchern eindeutig mit, um welches Thema es sich auf der jeweiligen Webseite handelt. Sind die Informationen zudem besonders relevant, steigert dies die Wahrscheinlichkeit für ein gutes Ranking zum jeweiligen Keyword.
Mitbewerber-Analyse
Doch welche Keywords sollte man verwenden? Bzw. nach was suchen die Kunden? Und was haben die Mitbewerber unternommen, um zu einem Keyword bzw. Thema auf einem der vorderen Plätze in den Suchmaschinen zu erscheinen? Eine gute Möglichkeit, um sich dem Thema auch ganz ohne High-Tech zu nähern, ist die Untersuchung der Websites von Mitbewerbern hinsichtlich:
- Aufbau und Menüführung – wie ist die Seite aufgebaut?
- Verwendeter Inhalts-Elemente & Stilmittel – wie werden Inhalte präsentiert?
- Content Marketing & SEO – welche Themen werden behandelt und wie sind sie für Suchmaschinen aufbereitet?
Keyword-Recherche & SEO-Konzeption
Die Themen – erkennbar z.B. an den Haupt-Menüpunkten – der Wettbewerber sind ein erster Indikator, was es erfordert, um zu einem Keyword als relevanter Anbieter wahrgenommen zu werden. Oft gibt es jedoch auch viele Synonyme mit erheblich unterschiedlichem Suchvolumen, hier gezeigt am Beispiel der monatlichen Suchanfragen auf Google.de nach „Rentner Handy“, „Senioren Handy“, „Handy für Rentner“ bzw. „Handy für Senioren“.
Daher gehören die folgenden Maßnahmen zu einer soliden Website-Konzeption:
- Die Eingrenzung von Themenfeldern
- Die Ermittlung relevanter Keywords mit hohem Suchvolumen
- Eine Bewertung der Keywords hinsichtlich Suchvolumen, Mitbewerber-Dichte, bereits existierenden Treffern
- Die Entwicklung eines Redaktionsplans
Website-Konzeption – Grundüberlegungen
Die Website-Konzeption für Gründer und StartUps hat eine Besonderheit: Sie beginnen quasi mit einem weißen Blatt Papier, alle Entscheidungen liegen noch vor Ihnen. Beginnen Sie daher die Website-Konzeption mit Gedanken zum Aufbau einer Website:
- Welcher Art sollen die Inhalte sein?
- Statische oder dynamische Inhalte?
- Sollen nur Seiten oder spezielle Inhaltstypen verwendet werden?
- Wie soll der Zugang zu den Inhalten sein?
- Über Menüs oder auch über andere Navigationselemente wie Bilder, Icons, etc.
- Offene Inhalte oder geschützte Bereiche?
- Wie viel Flexibilität für den Ausbau wünschen Sie? Wie viel Technik brauchen Sie?
- Genügt ein Baukasten oder benötigen Sie eine Eigenentwicklung?
- Welche Themen wollen Sie besetzen?
- Wie umfangreich wollen Sie SEO betreiben?
- Welchen Content können Sie liefern?
- News, Projektberichte, Testimonials, Expertisen, …
- Welche Formen von E-Commerce sollen integriert werden?
- Anfrageformulare oder Konfiguratoren?
- Integrierter Shop?
- Welche sonstigen Features soll die Website bieten?
- Events, Mehrsprachigkeit, Intranet, …?
- Welche Anforderungen stellen Sie an die Usability?
- Mobiloptimierung, automatische Verlinkung, besondere Menüs, weiterführende Infos?
- Welchen Charakter soll die geplante Website haben?
- Einfacher One-Pager bzw. Webvisitenkarte oder komplexe Unternehmens-Website?
- Bildlastige Portfolio-Website oder textlastiges Forum?
- Öffentliches Portal oder geschlossenes Chat-Portal?
- Reiner Onlineshop oder Shop?
- Mischformen?
- Wer publiziert die Inhalte?
- Einer oder mehrere Redakteure?
- Eigene Inhalte (Blog/News) oder fremde Inhalte wie in einem Reiseportal (Affiliate)?
Inhalte gliedern
Wenn Sie diese Fragen geklärt haben, planen Sie die Gliederung und Darstellung von Inhalten. Generell gilt: „Vom Groben zum Feinen„, das heißt: Auf jeder Seite sollten zunächst alle nachfolgenden Inhalte angerissen werden. So können Besucher mit wenig Zeit schnell erfassen, worum es auf der Website bzw. auf der jeweiligen Unterseite geht und ob es sich lohnt, noch tiefer einzusteigen. Geeignet sind für den Aufbau einer Startseite z.B.:
- Beginnen Sie die Seite mit einer bildhaften und damit schnell erfassbaren Darstellung, z.B. einer Diashows mit Links auf Unter-Rubriken. Zeigen Sie beispielsweise ein Bild für Leistungsspektrum, Referenzen, neue Produkte oder Dienstleistungen und verlinken Sie die Bilder oder Überschriften mit den jeweiligen Seiten.
- USPs, Slogans, etc: Stellen Sie in kurzen Textblöcken die wichtigsten Merkmale des Angebots der Website vor.
- Gestalten Sie eine Inhaltssektion zu jedem Haupt- bzw. Unter-Menüpunkt Ihrer Website.
- Beenden Sie die Seite mit Elementen, die Vertrauen schaffen, wie Testimonials, Presseartikeln, Zitaten oder Zertifikaten und platzieren Sie Kontaktmöglichkeiten oder einen „Call to Action“ (CTA) in unmittelbarer Nähe.
Content/Text
Für Ihre Inhalte gilt online dasselbe, was auch für ein persönliches Gespräch gelten würde: Seien Sie informativ und unterhaltsam, gliedern Sie Ihre Inhalte ansprechend und reichern Sie Texte mit verschiedenen Medien und Formaten an, das verbessert die Benutzererfahrung. Verlinken Sie Ihre Quellen, um Aussagen besser überprüfbar zu machen. Denn für einen guten PageRank zählt mittlerweile auch der Wahrheitsgehalt eines Inhalts: Google-Algorithmus berücksichtigt den Wahrheitsgehalt. Nach unserer Erfahrung gilt zudem „mehr ist mehr„! Google bevorzugt häufig umfangreiche Inhalte gegenüber kurzen, weniger informativen Inhalten. Auch wenn es mitunter kurze Inhalte ins Ranking schaffen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein ausführlicher Inhalt ein gutes Ranking erreicht, deutlich größer.
Bilder
Verwenden Sie eigene authentische Bilder, aber verwenden Sie nur hochwertige Fotos. Nutzen Sie Bilddatenbanken, aber suchen Sie nach einer eigenen Bildsprache, und vor allem beachten Sie die Lizenzbestimmungen! Hier eine kleine Auswahl beliebter Bilddatenbanken:
- 123rf
- photocase
- Shutterstock
- BIGSTOCK
- iStockphoto
- Fotolia
Arten der Erschließung von Inhalten
Es gibt viele Möglichkeiten, um Inhalte zu erschließen. Links auf Inhalte können z.B. in Menüs platziert werden. Neben einfachen statischen Menüs (horizontal oder vertikal) gibt es Dropdown-Menüs (mit einer oder mehreren Menü-Ebenen) sowie Mega-Menüs mit mehreren darstellbaren Ebenen und ggf. zusätzlichen Inhalten. Typische Positionen für die Anordnung von Menüs sind der Headerbereich, ggf. geteilt in Haupt-Menü und Meta-Menüs. Hier werden meist statische horizontale Menüs, ggf. mit Dropdown- oder Mega-Menü platziert. In Sidebars sowie im Footer werden meist vertikale Menüs platziert. In vielen CMS kann man dazu in der Sidebar und im Footer Widgets platzieren, die je nach Bedarf flexibel gefüllt werden können. So können Sie in einem Widget zum Beispiel eine Tag-Cloud darstellen und auch über Monats- oder Kategorie-Archive können größere Mengen dynamischer Inhalte erschlossen werden. Lesen Sie hier, wie Sie Dynamische Inhalte für die Suchmaschinenoptimierung verwenden. Neben Menüs können Links aber auch im Content platziert werden. Nahezu jedes Inhalts-Element kann dabei verlinkt werden: Bilder, Texte, Icons & Buttons, sie alle können mit Inhalten verlinkt sein und so zur Erschließung beitragen. Für einige Inhalte bieten sich zudem besondere Übersichten an: so gibt es z.B. „Portfolio-Grids“: Raster, in denen Projekte oder Referenzen anhand eines Vorschaubilds dargestellt werden. Für Inhalte wie Veranstaltungen, die über ein Datum verfügen, gibt es Kalender-Darstellungen oder nach Termin sortierte Listen. Tabellen sind für eine übersichtliche Darstellung auf großen Displays gut geeignet, kommen jedoch auf schmalen Displays von Mobilgeräten schnell an ihre Grenzen.
Denken Sie bei der Website-Konzeption daran, E-Commerce zu integrieren
Als Gründer oder StartUps sollten Sie auch bei der Website-Konzeption über Möglichkeiten nachdenken, mit Ihrem Internetauftritt Geld zu verdienen. E-Commerce ist vielschichtig und kann auf viele Arten in eine Website integriert werden. Am ehesten denken die meisten dabei an Online-Shops, aber es gibt viele weitere Möglichkeiten, um online Geld zu verdienen, z.B. durch über Anfrage-Formulare für Dienstleistungen. Wir stellen Ihnen hier einige Möglichkeiten vor, damit Sie schon bei der Website-Konzeption die Integration von E-Commerce einplanen können.
E-Commerce über Anfrage- oder Konfigurator-Formulare
Formulare können eigenständig genutzt werden oder um komplexe Artikel in einem Shop zu konfigurieren. Aber auch wenn Sie sie ohne Shop nutzen können Sie z.B. einfache Bezahl-Funktionen integrieren:
- Ergänzen Sie z.B. Ihr Kontaktformular um die Möglichkeit, eine Beratung bei Ihnen zu buchen. Die Bezahlung kann hier z.B. „auf Rechnung“ erfolgen.
- Bauen Sie Ihr Kontaktformular aus zum Konfigurator, z.B. für Catering-Anfragen.
- Sie können bei professionellen Formularen auch Payment-Funktionen integrieren, so dass es möglich wird, im Formular einen Kauf abzuschließen.
Online-Shop & Kauf-Möglichkeiten im Content-Bereich
- Klassische reine Onlineshops dienen nur dem Verkauf von Artikeln. Sie können eigenständig betrieben werden, z.B. mit einem eigenständigen Shop-CMS und werden dann in einem Unterverzeichnis oder in einer Subdomain betrieben:
- ihr-shop.de – reine Shop-Systeme bieten ggf. leistungsfähige Shop-Funktionen, sind aber mitunter weniger komfortabel bei der übrigen redaktionellen Pflege
- shop.ihre-domain.de – wenn Sie einen Shop in einer Subdomain betreiben, müssen Sie zwei Systeme pflegen und Domains und Subdomain für Suchmaschinen getrennt optimieren. Auf der anderen Seite sind Sie bei beiden Systemen in der Auswahl frei.
- ihre-domain.de/shop – wenn Ihr Shop in einem Unterverzeichnis läuft, wirkt sich dies positiv auf die Auffindbarkeit der Haupt-Domain aus, je nach CMS können Sie hier ein gemeinsames oder ggf. getrennte Systeme für Website und Shop nutzen.
- Moderner ist der Ansatz, Kauf-Funktionen an jeder Stelle anzubieten, an der Ihre Website-Besucher dafür Interesse haben könnten, nicht nur im Shop-Bereich. So hat beispielsweise Apple vor Kurzem seinen eigenständigen Onlineshop abgeschafft und stattdessen Kauf-Funktionen in die Website integriert.
Veranstaltungen und Events mit Buchung
In vielen Websites werden Veranstaltungskalender eingebunden, um auf interessante eigene oder fremde Veranstaltungen hinzuweisen. Wenn Sie selbst Anbieter oder Veranstalter sind, kann es sinnvoll sein, bei der Website-Konzeption die Integration von Buchungs-Möglichkeiten zu berücksichtigen. So bieten moderne Kalender-Module neben den verschiedenen Darstellungsoptionen auch viele Features zur Verwaltung von Events, bis hin zur Integration von komplexen Bestell-Prozessen für Tickets inkl. Online-Payment.
Freemium-Modelle und Downloads gegen Gebühr
Als Marketing-Strategie für Apps und E-Papers verbreitet sind Freemium-Modelle. Hier wird eine Gratis-Version einer Software oder eines redaktionellen Inhaltes angeboten. Dazu gibt es eine höherwertige Version des Artikels, der gegen Gebühr angeboten wird. Bezogen auf redaktionelle Inhalte bedeutet dies oft, dass z.B. E-Papers kapitelweise kostenlos angeboten werden, das ganze Dokument wird gegen Gebühr zum Download angeboten. Dafür werden beispielsweise kurze Ausschnitte über ein Newsletter-Abo alle 14 Tage per Mailing angeteasert. Wer nicht warten möchte, kann das ganze Dokument kaufen. Bei Apps wird oft eine einfache Version gratis in den Markt gebracht. Wenn eine gewisse Marktsättigung erreicht ist oder der Nutzer sich an die Nutzung gewöhnt hat, werden attraktive, aber kostenpflichtige Angebote nachgeschoben.
Chat & Video Chat
Auch mit Chat-Funktionen lässt sich Geld verdienen: so können Sie den Chat nutzen, um im direkten Kundenkontakt Produkte und Dienstleistungen anzubieten (Akquise/Vertrieb) oder Sie verkaufen Chat selbst. Dieses Geschäftsmodell wird zum einen in Sex-Portalen angewendet, wo Besucher gegen Gebühr mit einem professionellen Chat-Partner „flirten“ können. Aber auch Freelancer und Berater können eine Chat-Funktion nutzen, um seriös Geld zu verdienen. So können Sie online etwa Beratungsleistungen wie Coaching im Video-Chat gegen Gebühr anbieten.
Ein Shop als Katalog mit Anfrage-Funktion
Ein Shop muss nicht unbedingt eine Möglichkeit zum Online-Kauf bieten. Viele Onlineshops können auch im „Katalog-Modus“ betrieben werden. Hierbei wird die Funktion „In den Warenkorb legen“ ersetzt durch „Jetzt anfragen“. Auf diese Weise können Sie auch ein größeres Sortiment (meist) suchmaschinenwirksam verwalten und veröffentlichen, ohne online Preise zu nennen, z.B. wenn Ihre Artikel erst aus einer großen Auswahl an Optionen konfiguriert werden müssen und dabei erheblicher Beratungsbedarf besteht.
Auch Kontaktmöglichkeiten & CTAs sind Teil der Website-Konzeption
Schaffen Sie viele Kontaktmöglichkeiten!
Die Website-Konzeption beinhaltet auch die Planung von Kontaktmöglichkeiten und Aufrufen zur Handlung (CTAs). Platzieren Sie ausreichend geeignete und kontextbezogene Kontaktmöglichkeiten in der Website. Typische Positionen für einen Link zur Kontaktseite oder die direkte Darstellung eines kompetenten Ansprechpartners sind:
- Header und Footer
- Menüs und Sidebars
- Im Content, auch in Form von Buttons oder als Call to Action
- Durch Floater, PopUps oder Chat-Boxen
Entscheidungshilfen für Ihre Website-Konzeption
Zunächst stellt sich die Frage: „Selber machen oder machen lassen?“
Damit Sie eine fundierte Entscheidung fällen können, was Sie selbst machen möchten bzw. welche Leistungen Sie einkaufen möchten, stellen wir Ihnen im Folgenden einige Werkzeuge für die Webentwicklung vor bzw. gegenüber.
Grundfrage der Website-Konzeption: Baukasten oder Eigenentwicklung?
Gerade für Gründer und StartUps sind die anfänglichen Investitionskosten nicht unerheblich, da oft noch kein Geld verdient wird bzw. jede Ausgabe gegenüber Investoren oder Banken gerechtfertigt werden muss. Daher ist es verlockend, ein einfaches und oft kostenloses Baukastensystem zu nutzen. Doch Baukästen haben gegenüber Eigenentwicklungen in der Regel nicht die gleichen Möglichkeiten für funktionelle Erweiterungen, daher sollte die Entscheidung wohl überlegt sein. Zur Entscheidungshilfe stellen wir hier die beiden Prinzipien gegenüber:
Website-Baukasten
- Website schnell einsatzbereit
- Keine Auseinandersetzung mit Technik erforderlich
- Günstig
Eigene Website Entwicklung
- Flexibilität bei Gestaltung und Technik
- Alle Geschäftsmodelle möglich
- Unabhängiger
Als Faustregel gilt: Wer nur schnell eine Webvisitenkarte mit Kontaktdaten online stellen möchte, bzw. nur eine E-Mail-Adresse mit eigener Domain nutzen möchte und kein Baustellenschild auf seiner Domain sehen möchte, dem genügt der Funktionsumfang eines Baukastens allemal. Auch für erste Ausflüge ins E-Commerce reicht u.U. ein Baukasten-Shop. Wer dagegen „im Internet Geld verdienen“ möchte bzw. eine skalierbare Lösung sucht, die mit den eigenen Ansprüchen mitwachsen kann, sollte auf ein modernes CMS setzen und eine erweiterbare Lösung anstreben. Denn mit einer individuell entwickelten Website auf Basis eines modernen CMS kann der Internetauftritt an nahezu jedes Geschäftsmodell angepasst werden. Dabei müssen die (Kern-)Funktionen nicht individuell entwickelt werden, denn je nach CMS gibt es für viele Anforderungen modulare Erweiterungen.
Website Baukästen
- https://de.jimdo.com/
- https://de.wix.com/
- https://hosting.1und1.de/homepage-erstellen
CMS & Themes
- https://de.wordpress.com/
- https://typo3.org/
- https://www.joomla.de/
- https://themeforest.net/ » großer Marktplatz für Themes
Shops
- https://woocommerce.com/
- https://de.shopware.com/
- https://www.prestashop.com/de/
- https://www.epages.com/de/ » einfacher Onlineshop, verfügbar z.B. über Strato.
Eine Frage des Designs – Standard-Theme oder eigenes Webdesign
Wurden noch vor wenigen Jahren Webdesigns zunächst in Photoshop entworfen und dann als HTML-Template umgesetzt, sind Webdesigns heute vielschichtig, nicht nur weil sie auf ganz unterschiedlichen Displays funktionieren müssen, sondern auch weil eine Vielzahl an Erweiterungen unterstützt werden soll. Ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis bieten dabei moderne Themes, die z.T. kostenlos angeboten werden (Support?) oder zumindest in Relation zum gebotenen Funktionsumfang unglaublich preiswert sind. Professionelle Themes beinhalten in der Regel eine Vielzahl chic gestalteter Inhalts-Elemente und bieten mit einem „Visual Composer“ ein Werkzeug, mit dem auch Ungeübte ohne besondere HTML-Kenntnisse ansprechende Websites realisieren können.
Sonderfall: Individuelles Webdesign
Wenn alle Anforderungen bekannt sind, ist u.U. auch ein individuelles Webdesign eine Option. Erweiterungen sind hier jedoch meist mit weiterem Entwicklungsaufwand verbunden. Durchgesetzt haben sich aus Gründen der Benutzbarkeit gewisse Schemata des Aufbaus. Dass die Websites im Ergebnis dennoch völlig unterschiedlich aussehen können, zeigen die vielen Demo-Seiten, die zur Demonstration des Funktionsumfangs vieler Themes von den Theme-Entwicklern bereitgestellt werden. Wir stellen hier beispielhaft zwei WordPress Themes vor:
WordPress Theme The 7:
WordPress Theme Bridge:
Flexible Website-Konzeption dank vieler Ausbau-Optionen für moderne CMS
Moderne CMS sind auch deshalb so beliebt, weil sie so vielfältig erweiterbar sind. Allein auf https://wordpress.org/plugins/ gibt es ca. 55.000 Plugins für WordPress, dazu gibt es zahlreiche Premium-Versionen. Auch für Joomla!, Drupal und TYPO3 gibt es zahlreiche Extensions.
Beliebte Features
- Security & Performance – Sicherungen für das Backend gegen Brute-Force Angriffe und Caching für schnellere Seiten
- SEO-Features & Spamschutz – Tools, die bei der Optimierung für Suchmaschinen helfen und Spam erschweren
- Foren bzw. eigene Soziale Netzwerke (z.B. themenspezifische) – Funktionen zum Aufbau einer eigenen Community
- Anbindung Social Media – Einbindung von Posts aus Social Media oder automatischer Export in Social Media
- Nutzer-Auswertungen wie Piwik oder Analytics – erfahren Sie, was Ihre Besucher auf Ihrer Website machen
- Suche – wichtiges Navigationsinstrument, ggf. verkaufsfördernd eingebunden
- LogIn-Bereich, Mitgliedschaften – bieten Sie Inhalte mit Mehrwert in einem geschützten Bereich an, um Anfragen anzuregen
- Glossar mit ToolTipps und Infothek – strukturieren Sie Inhalte in Ihrer Website adäquat
- E-Commerce – integrierte Shop-Lösungen
- Formulare – für einfache und komplexe Anfragen
- Mehrsprachigkeit
- Multisite – für den Betrieb mehrerer Websites aus einer Installation
- Newsletter – Abonnement über die Website
Website-Konzeption beinhaltet auch das Marketing: Wie können Sie Ihre Website bekannt machen?
Richtige Domain wählen
Als Gründer bzw. StartUp haben Sie bei der Domain-Wahl weniger Zwänge als etablierte Unternehmen. Zur Website-Konzeption gehört aus SEO-Sicht auch die Wahl einer geeigneten Domain. Da der Domain für die Auffindbarkeit eine große Bedeutung zukommt, sollten Sie sie mit Bedacht wählen:
- Gibt es Domains mit Keyword oder Ort im Domain-Namen?
- Beachten Sie Namensrechte Dritter…
- Welche TLDs verfügbar?
- Merk- und schreibbar
- Länge – AdWords
- Gute Check-Möglichkeit: United-Domains.de
Auffindbarkeit schaffen
Mit den folgenden Maßnahmen können Sie die Auffindbarkeit Ihrer Website verbessern:
- Seite bei Google anmelden (über die Google Search Console)
- XML-Sitemap einreichen und aktualisieren – verwenden Sie Tools, um Ihre Sitemap automatisch auf dem aktuellen Stand zu halten
- Nutzen Sie Social Media als Multiplikator – z.B. durch automatische Veröffentlichung von News in branchenrelevanten sozialen Netzen – mit Backlink zu Ihrer Site
- Tauschen Sie Links und generieren Sie so Backlinks – aber platzieren Sie die Links in relevanten Inhalten, nicht auf einer Seite „Links“…
- Schaffen Sie guten Content! – Backlinks und Traffic sind dann nur eine Frage der Zeit.
Werben
Sie können (und sollten) Besucher durch entsprechende Werbemaßnahmen auch aktiv auf Ihre neue Website leiten. Dazu bieten sich je nach Inhalt Ihrer Website verschiedene Medien und Werbekanäle an:
- Google Ads, Shopping & Display – diese Werbung ist sehr nah an Ihrer Zielgruppe: dort, wo potenzielle Kunden sowieso gerade nach Ihren Leistungen und Produkten suchen. Außerdem ist Werbung in diesen Kanälen gut messbar und skalierbar.
- Social Media – noch näher an der Zielgruppe, zudem oft emotional wirksam, dafür ggf. etwas weiter von einer Conversion-Absicht entfernt
- YouTube – Sie erreichen Ihre Zielgruppe ggf. besonders kurz vor der Kaufabsicht, z.B. beim Betrachten von Produkt-Videos oder Video-Tutorials. YouTube ist die zweitgrößte Suchmaschine!
- E-Mail Marketing – senden Sie Ihren Newsletter-Abonnenten regelmäßig Updates zum Markenaufbau. Bestehenden Kunden können Sie sogar relevante Produktwerbung und -Angebote senden, sie kennen ja bereits den konkreten Bedarf!
- Print (z.B. Einleger) – schwierig ist der Medienbruch analog/digital, aber hochwertige Beileger in Ihren Paketen können z.B. für effiziente Freundschaftswerbung genutzt werden.
Social Media an- bzw. einbinden
Nutzen Sie Social Media als Multiplikator für Ihre Website und beziehen Sie die Möglichkeiten schon früh in die Website-Konzeption ein:
- Publizieren Sie Inhalte aus Ihrer Website in Social Media (ggf. automatisch)
- Bieten Sie Funktionen zum Teilen an (ggf. 2-Klick)
- Binden Sie Links zu Ihren Profilen ein
- Zeigen Sie Streams Ihrer Inhalte und/oder Fans
- Ermöglichen Sie Bewertungen
Backlinks schaffen
Noch immer sind Backlinks eines der Hauptkriterien, um das Ranking von Inhalten zu ermitteln. Planen Sie daher im Rahmen der Website-Konzeption, welche attraktiven Inhalte Sie anbieten können:
- Verarbeiten Sie Ihre Vorträge, Flyer etc.
- Stellen Sie neues Wissen online
- Bereiten Sie das Wissen anschaulich auf, z.B. in Form von Infografiken
- Bieten Sie Expertisen oder Whitepapers zum Download an
- Stellen Sie keine PDFs allein online
Was ist besonders SEO-relevant?
Bedenken Sie bei der Website-Konzeption immer auch die Auswirkung einzelner Maßnahmen auf die Auffindbarkeit:
- Keywords an relevanten Stellen wie Title, Überschriften, URLs, Alt-Tags und Ankertexten
- Klare Struktur, gute Erschließung und interne Links
- Themenseiten mit Content und weiterführenden Infos
- Vielfalt und vor allem Relevanz
- Verwenden Sie verschiedene Medien und Formate, um die „Nutzererfahrung“ zu verbessern
Was müssen Sie im Betrieb beachten?
Betrieb der Website & Monitoring
Überwachen Sie die Entwicklung Ihres Internetauftritts, u.A.:
- Technische Updates – moderne CMS müssen regelmäßig aktualisiert werden, um potenzielle Sicherheitslücken zu schließen
- Performance – je mehr Features, Content und Traffic Sie haben, desto langsamer wird Ihre Website. Überprüfen Sie dies regelmäßig, denn Google bewertet Ladezeiten für das Ranking.
- Redaktionelle Pflege – Seiten, die länger nicht aktualisiert werden, sinken im Ranking.
- Werbung – überwachen Sie Ihre Kosten regelmäßig und passen Sie ggf. Ihre Budgets an.
- Tracking – erfassen Sie das Surf-Verhalten Ihrer Besucher z.B. mit Google Analytics
- Monitoring – messen Sie die Entwicklung der Auffindbarkeit Ihrer Website, z.B. mit SEO Tools wie Xovi, Sistrix, etc.
- SEO-Check – überprüfen Sie regelmäßig den Aufbau Ihrer Website hinsichtlich SEO-Fehlern, Broken Links, etc.
- Conversion-Tracking – messen Sie den Erfolg Ihrer Werbe-Kampagnen, insbesondere um Ihre Werbe-Ausgaben optimieren zu können
Hinweis in eigener Sache: wir bieten neben der anfänglichen Website-Konzeption auch für den Betrieb der Website regelmäßige Dienste an, z.B. SEO-Checks und Website Audits, um Optimierungspotenziale Ihrer Website aufzudecken. Wir geben Ihnen hier noch ein paar Eindrücke von Analyse- und SEO-Tools.
Screenshot Dashboard Google Analytics
Screenshot Dashboard SEO Software
Screenshot Dashboard Google Ads/Shopping
Screenshot Dashboard SEO Fehler-Analyse
Letzter Part der Website-Konzeption: der Zeitplan für die Konzeption und professionelle Umsetzung einer Website
- Recherche & Konzeption
- Abstimmung zu Design & Aufbau
- Umsetzung Seiten und Funktionen mit Dummy-Content
- Technische Abnahme
- Redaktion
- GoLive
Insgesamt dauert die Website-Konzeption und professionelle Umsetzung eines Internetauftritts ca. 2-6 Monate, je nach Umfang der Redaktion und Komplexität der umgesetzten Funktionen und Prozesse.
Zusammenfassung: Website-Konzeption für Gründer und StartUps
Die Website-Konzeption ist ein umfassendes Thema, das je nach Geschäftsmodell stark variieren kann. Dennoch gelten für alle Projekte ähnliche Schritte:
- Finden Sie den Bedarf Ihrer Zielgruppe, z.B. durch eine Keyword-Recherche und Suchvolumen-Ermittlung!
- Entwickeln Sie ein Modell, wie Sie mit Ihrem Internetauftritt Geld verdienen können und fokussieren Sie Ihren Internetauftritt darauf
- Setzen Sie eine moderne, gut nutzbare Website um, mit guter Usability und Benutzerführung!
- Veröffentlichen Sie relevante Inhalte
- Werben Sie!
- Pflegen und aktualisieren Sie Ihren Internetauftritt stetig!
- Erfreuen Sie sich an stetig steigenden Besucherzahlen, neuen Kunden und wachsenden Umsätzen!
Lesetipps zum Thema „Keyword-Recherche“:
- https://perimetrik.de/keyword-tool-keyword-recherche/
- https://perimetrik.de/die-richtigen-keywords-identifizieren-fuer-effiziente-seo/
Dieser Beitrag basiert auf dem Seminar „Website-Konzeption: mit Strategie zu einem erfolgreichen Internetauftritt“, das wir an der Gründungsakademie der Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg Kreises am 9.3.2016 gegeben haben.